Einen Chorraum voller Frauen sieht – und hört – man nicht alle Tage. Am Abend des 21. Juli füllte ihr Gesang das gesamte Kirchenschiff von St. Emmeram.
Den Anfang des Mariensingens machte der Frauenchor, der besonders mit einem die Stimmen fein verschiebenden „Ave Maria“ beeindruckte, dem die Sängerinnen klare Konturen gaben – dies nur eines von drei Eigenwerken der Chorleiterin Martina Schmidmaier, die ihrem Ensemble auch mit der Harfe zur Seite stand. Ansonsten war es das Harfenspiel von Elisabeth Asböck, das diese feierliche Stunde eröffnete und beschloss; sie begleitete auch die Kirchenchor-Sopransolistin Maria Weiß zu einem kraft- und gefühlvollen „Ave Maria“ (Bach/Gounod), ebenso wie Christa Görgmairs treffsicher gewählten Textbeitrag. Die zweite Wortmeldung machte das geistliche Thema vor Ort im Kirchenraum anschaulich, als Christa Bader, die Ideengeberin und treibende Kraft hinter dem Konzertabend, den Blick auf den rechten Seitenaltar lenkte und in aller gebotenen Kürze Interessantes zu Gürtel und Stern zu sagen wusste, ebenso wie zur Bruderschaft Maria Trost.
So streng das Mariensingen thematisch auch angelegt war, so abwechslungsreich erwies es sich im Vortrag: von der vollen Chorbesetzung bis zu den sicher-klaren Stimmen der Straßkirchener Sängerinnen (Christine Gaßner, Marianne Kink und Maria Weiß), von reinen Frauenstimmen bis zum gemischten Saitenensemble der Waldwegmusi (Martina Bader, Gertraud und Irmgard Bauer, sowie Anna Bock); deren „Marientraum“, als er mit Pizzicato ansetzte und auf Wolga-Wellen dahinging, war die Überraschung des Abends. Nicht zuletzt durfte man sogar zusehen, wie sich Schürzenstoffe so komponieren lassen, dass sich Sängerinnen aus dem Chor lösen und augenfällig mit anderen neu zu „Drei mal drei“ zusammenpassen; unterm Strich ergibt das ein sehr schön ausgewogenes Klanggefüge, in dem sich die Stimmen hörbar wohl fühlen.
Seinen geselligen Ausklang fand der Abend dann im Pfarrgarten, wo der Orgelbauverein Zuhörern und Beitragenden im letzten Abendrot noch Gelegenheit zu Lob und Austausch gab. Er dankt allen Mitwirkenden, allen Spenderinnen und Spendern, allen Helferinnen und Helfern, die an diesem Sonntag so viel für den Orgelneubau und die Kirchenmusik in St. Emmeram getan haben.
Florian Eichberger