Als „Konzertdirektor“ hatte der zweite Vorsitzende Richard Eschlbeck für das Adventskonzert am 6. Dezember 2014 wieder eine schön ausgewogene Riege von Ausführenden zusammenstellen können.
Zu den bewährten Kräften, die stets mit von der Partie sind, zählt der Kirchenchor unter der Leitung von Martina Schmidmaier – er kann sich bei diesen Gelegenheiten einmal in voller Mannschaftsstärke im Altarraum zeigen (2014 zwar um einige saisonbedingte Schnupfenausfälle dezimiert). Der Chor eröffnete den Abend mit „Da See gfriat zua“, sorgte aber vor allem mit Bernd Stallmanns modernem geistlichen Lied „Vom Flügel eines Engels berührt“ für angenehme Überraschung. Aus den Reihen lösten sich wenig später Christine Gaßner und Maria Weiß, die mit Marianne Kink die Straßkirchener Sängerinnen bilden: ein Trio, das in traumwandlerischem Einverständnis seine Melodien schwingen lässt. Begleitet wurden sie an der Harfe von Elisabeth Asböck, die auch dem Chor den Ton vorgab. Das Herren-Pendant, die Vogtareuther Sänger aus Lukas Herzog, Martin Weyland und Richard Eschlbeck, welcher diesmal den Sohn Michael Eschlbeck als Bassverstärkung gewinnen konnte, verließen sich dagegen zur Begleitung auf die Zither der Eabach Musi und gaben mit klar differenzierten Klangfarben ein Stimmbild von schöner Tiefenschärfe (am besten zu hören an „Was is denn da drunt aufn Land für a Röth“).
Die Eabach Musi wiederum, die wir schon im vergangenen Jahr hören durften, ist stets für blitzsaubere Stubenklänge auf Radioniveau gut, besonders beeindruckend in den leichten, aber wirkgewaltigen Tempusverschiebungen, lang ausgehaltenen Einsätzen und der sicheren Rhythmik, die manche Stücke (bestes Beispiel: „A wengal staada“) zu einem feinen Genrezitatenspiel machen. Zum Viergsang hat sich mittlerweile auch der Prutting Dreigsang aus Georg Plankl, Renate Schmidmayer und Hedwig Grella erweitert; neu hinzugekommen ist Sandra Hofbauer, die in „Trat ein Engelsbot“ gleich die Feuerprobe zu bestehen hatte. Auch sie war (wie Hedi Grella vom Kirchenchor) doppelt aktiv: nämlich noch einmal an den Flöten, begleitet von Jürgen Hofbauer (Gitarre), der auch dem Viergsang den Ton vorgab.
Tatsächlich gehört es immer wieder zu den schönsten Seitenerkenntnissen dieser Abende, die Musik in der Region personell so gut zwischen Vogtareuth, Zaisering und Schwabering/Prutting verknüpft zu wissen; hier ist anschaulich zu sehen, wie sich Musik und Gesang neu formieren – und wie die gestandenen Kräfte den eigenen Nachwuchs auf die Bühne ziehen. Neben Patricia Weyland (Klarinette) und Maria Mayer (Querflöte), die gut in den Abend hineinfanden, betörte vor allem die achtjährige Magdalena Schmidmayer, die bereits Partien bei den Immlinger Opernfestspielen übernommen hat, mit einer beneidenswert klaren Stimme, feinem Gehör und einer ebenso beneidenswerten Unbekümmertheit, die sie sich noch lang erhalten möge.
Zum Beschluss sang die gesamte Kirche gemeinsam „Macht hoch die Tür“, bevor sich die Beitragenden dem lauten Applaus stellten, den sie überreich verdient hatten. Nach Pfarrer Guido Seidenberger, der mit besinnlichen Wortbeiträgen die Zäsuren im Programm gesetzt hatte, lud Richard Eschlbeck noch ins nahe Feuerwehrhaus, wo Orgelbauverein und Pfarrgemeinderat mit Punsch, Glühwein, Stollen und Lebkuchen aufwarteten. – Allen Beitragenden und allen Helfern im Hintergrund sei herzlich für den wunderbaren Musikabend gedankt!
Florian Eichberger