Der Adam-Gumpelzhaimer-Chor singt für St. Emmeram

Das traditionelle Festliche Kirchenkonzert zum Abschluss des Weihnachtskreises in der Stiftskirche Baumburg (6. Januar 2013, 16 Uhr) gibt der Trostberger Adam-Gumpelz­haimer-Chor bereits am Abend davor als Benefizkonzert in Vogtareuth: am 5. Januar 2013 um 19.30 Uhr.

Plakat zum Dreikönigskonzert 2013

Nachdem der langjährige Chorleiter Michael Anderl 2011 bei den Zisterziensern in Stift Stams eingetreten war und daher nicht mehr zur Verfügung stand, übernahm an seiner statt Wolfram Heinzmann, der u.a. die Bad Endorfer Orgelwochen geleitet hatte, dieses Amt. Bei Haydns „Schöpfung“ hat er bereits zeigen können, dass er und der Chor schon sehr schön harmonieren. Die meisten in Vogtareuth werden Heinzmann schon gehört haben, nämlich in der Zeit, als er – neben Dienstverpflichtungen und Ausbildung – sich nicht zu schade war, in St. Emmeram als Organist auszuhelfen. Von daher weiß er selbst auch ganz gut um die desolate Orgelsituation in der Pfarrkirche Bescheid.

So kommt es, dass Vogtareuth am Tag vor Heiligdreikönig unversehens in den kostbaren Genuss eines Trostberger Konzertabends kommt, mit dem der Adam-Gumpelzhaimer-Chor den nötigen Neubau einer Orgel in der Vogtareuther Pfarrkirche St. Emmeram unterstützt.

Im Gepäck hat das oratorienerprobte Chiemgauer Enensemble ein Programm, das mit weihnachtlichen Melodien aus Irland, Frankreich, Deutschland etc. ansetzt und ein akustisches Experiment wagt: Mit der Verkündigung auf der Empore beginnend („Angelus ad virginem“) steigt der Chor ins Kirchenschiff herab, um im Altarraum die „Heiligste Nacht“ (Michael Haydn) zu vergegenwärtigen. Im Höhepunkt des Abends trägt der Chor Kyrie, Gloria und Agnus Dei aus der doppelchörigen „Missa octo vocum“ von Hans Leo Hassler (1564–1612) vor, wobei die Bläsergruppe Gumpelzhaimer Brass den Part des zweiten vierstimmigen Chors übernimmt:

  • Angelus ad virginem (trad. Irisches Weihnachtslied, Arr. David Willcocks)
  • O komm, o komm, Immanuel (franz. Melodie des 15. Jh., Arr. David Willcocks/Wolfram Heinzmann)
  • Josef Gabriel Rheinberger: Puer natus in Bethlehem
  • John Henry Hopkins: Könige vom Morgenland (Arr. David Willcocks)
  • Johannes Eccard: Vom Himmel hoch
  • Johann Walter: Joseph, lieber Joseph mein
  • Michael Haydn: Heiligste Nacht
  • Alan Bullard: Stern aus dem Osten
  • Hans Leo Hassler: Missa octo vocum (Kyrie, Gloria, Agnus Dei)
  • O du fröhliche
Adam-Gumpelz­haimer-Chor
St. Margareta, Altenmarkt: Die wunderschöne Stiftskirche Baumburg ist der traditionelle „Konzerthaus“ des Adam-Gumpelzhaimer-Chors Trostberg. (Bild: Adam-Gumpelzhaimer-Chor)

Hans Leo Hassler, den Heinzmanns Interesse für die Venezianische Schule aufgetan haben dürfte, passt als barocker Zeitgenosse Adam Gumpelzhaimers bestens ins Trostberger Repertoire. Man wird sich vom Abend vor Epiphanie jedenfalls kaum zu viel versprechen könen, schließlich gehört der Adam-Gumpelzheimer-Chor hierzulande zu den ganz ausgezeichneten Laienchören.

Als Solisten singen Barbara Schreiner aus Passau, Richard Eschlbeck (Tenor, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Vogtareuther Orgelbauvereins) sowie Hans-Joachim Bernhart (Bass). Die Orgel spielt Sonja Kühler.

Der Eintritt ist frei; Spenden erbeten. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Orgelneubau in St. Emmeram zugute.

Florian Eichberger