Am 28. Juli traf sich der Orgelbauvereinsvorstand mit Alois Linder und Michael Gartner sowie der Kirchenmusik in der Vogtareuther Pfarrkirche St. Emmeram. Vor allem Martina Schmidmaier hatte sich diesen Termin gewünscht, sie wollte vor Ort noch dargelegt bekommen, wie die neue Orgel ausgelegt ist, wie sie räumlich in die Empore passt und wie viel Platz für Dirigentenpult und Kirchenchor bleiben werden; gekommen waren ebenso die Hausorganistin Elisabeth Asböck und Pfarrverbandskirchenmusikerin Elisabeth Engelsberger.
Alois Linder setzte zum einen auseinander wie viel Raumgewinn sinnvoll zu vertreten ist – allzu viel nämlich nicht, weil auch das Instrument selbst in seinem Inneren etwas Spielraum für Wartungsarbeiten braucht. Andernfalls, berichtet Linder aus Erfahrung, müsste man jedes Mal einen Teil ausbauen, und deshalb „wird’s dann einfach nicht gemacht“, weil der Eingriff zu aufwendig wäre, was letztlich zur Folge hat, dass Kleinkorrekturen aufgeschoben werden und man lieber eine Zeitlang mit Abstrichen lebt – sicher nicht der Sinn einer neuen Orgel. Der Spieltisch ist seitlich vorgesehen, was mechanisch gut umsetzbar ist. Der Orgelprospekt (also das, was man letztlich von unten sieht) wird in seiner Gestalt praktisch erhalten bleiben, allerdings in der Staffelung der Pfeifen etwas konturierter.
Linder berichtete zum anderen vom Fortgang der Arbeiten, die mit den Windladen begonnen haben – sie dürfen sich nun in Ruhe Zeit zum trocknen nehmen. Unterdessen haben die Orgelbauer aus Nußdorf die Holzpfeifen in Angriff genommen – die letzten der spektakulär gerollten und betörend duftenden Hobelspanstreifen hatte uns Linder sogar mitgebracht. Damit liegt die Werkstatt bislang gut im Zeitplan; die Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant. Zuvor allerdings wird die alte Orgel abgebaut werden müssen – und das bedeutet, dass wir eine Zeit lang ohne Großinstrument Gottesdienste feiern werden. Schön wäre es natürlich, wenn der Chor bis dahin wieder eine Lizenz zum Singen bekäme.
Florian Eichberger
Fotos: Linder