Der erst im Frühjahr gegründete Orgelbauverein St. Emmeram Vogtareuth e.V. hatte am zweiten Adventssonntag zu seinem ersten Benefizkonzert geladen. Nach dem, was man danach und seitdem hörte, hat es sehr gut getroffen, obwohl der Christkindlmarkt am selben Tag doch einiges an Publikum abzog. Doch selbst die, denen es ein bisserl kürzer auch recht gewesen wäre, hängten gern fünf Minuten des Lobes dran.
Der Stellvertretende Vorsitzende Richard Eschlbeck als umsichtiger Organisator der Veranstaltung konnte für den Abend sowohl auf Kräfte vor Ort wie die Straßkirchener Sängerinnen und den Pruttinger Dreigsang zurückgreifen, als auch die Grieser Hausmusik gewinnen, die damit erstmals in Vogtareuth zu hören war. Instrumentale Akzente setzten auch Sandra und Jürgen Hofbauer mit Querflöte und Gitarre; mit vollen Stimmen durchdrang der Hauskirchenchor unter der Leitung von Martina Schmidmaier den Raum. Eigens neu formiert hatten sich für den Anlass die Über’n-Inn-Weisenbläser um Sebastian Riepertinger, die von der Empore herab durch das abendlich erleuchtete Kirchenschiff tönten, sowie der Vogtareuther Mannergsang aus Richard Eschlbeck, Lukas Herzog, Martin Weyland und dem ebenso altgedienten wie hochverdienten Organisten Sepp Rumberger. Schön zu sehen war dabei auch, wie eng verflochten die Musik in der Region ist, wenn sich Sängerinnen aus dem Chor zu ihren Kleingruppen lösen, Sänger ans Instrument wechseln und Instrumente die Stimmen begleiten.
Gegliedert war das Programm durch Pfarrer Guido Seidenberger, der dafür anspruchsvolle Worte der Besinnung fand. Der Erlös der Veranstaltung selbst, die übrigens beachtlich viel Publikum aus den übrigen Teilen der Pfarrgemeinschaft und von noch weiter her anzog, kommt sowohl dem Vogtareuther Pfarrheim als auch dem Orgelneubau zugute. Für dieses schwere Vorhaben durfte Pfarrer Seidenberger gemeinsam mit Finanzverwalter Franz Bock zum Abschluss noch eine namhafte Spende aus der Arbeit der Gemeinschaft katholischer Frauen entgegennehmen, die Agnes Gögerl als Vorsitzende überreichte. Seine herzlichen Dankworte sprach Bock ausdrücklich im Namen der aktuell 77 Orgelbauvereinsmitglieder: „Vielleicht wern’s heuer noch 80“, oder, weil der Advent die Zeit fürs Hoffen und Wünschen ist, „sogar 100.“
Wer wollte, kam anschließend noch mit ins Florianstüberl der Feuerwehr, wo der Pfarrgemeinderat mit Lebkuchen und dampfendem Glühwein aufwartete. Allen Musikern, Sängern und Sprechern, den Helfern und den Spendern sei auf diesem Weg noch einmal herzlicher Dank gesagt.
Florian Eichberger